Im Stehen: Das Körperbild
In dieser Übung werden Sie lernen,
- die Qualität Ihrer Bewegung durch Erweiterung Ihrer Idee der Bewegung zu verbessern
- mittels der Fähigkeit der Wirbelsäule zur Rotation das gängige Vorder-/Rückenseitenkonzept aufgeben und
- so angenehmer zu stehen
- Dauer: etwa 15 Minuten
Sich umwenden
- Sie stehen.
- Stellen Sie sich vor, jemand riefe Sie von hinten. Sie wollen wissen, wer es ist, und drehen Sie sich dem Rufer zu.
- Wiederholen Sie die Bewegung ein paar Mal.
- Wie weit können Sie bequem herumdrehen?
- Der mögliche Radius ist größer als der bequeme Radius. Hier ist letzterer wichtig.
- Merken Sie sich, wie weit Sie jetzt bequem herumdrehen. und machen Sie dann eine kurze Pause.
- Gehen Sie vielleicht ein paar Schritte.
Das Bild der Bewegung
Jeder Mensch hat eine typische Art, sich umzudrehen. Bewegen Sie noch einmal wie eben, diesmal mit geschlossenen Augen und
- und beobachten Sie, welche dieser Teile Sie an der Bewegung des Umdrehens beteiligen:
- Dreht der Kopf?
- Bleiben die Schultern, wo sie sind?
- Rotiert der Brustkorb?
- Bleibt das Becken vorn, oder kommt es zur Seite mit?
- Zeigen die Knie weiterhin nach vorn?
- Bleibt die Verteilung des Gewichts in den Füßen gleich, oder ändert sie sich?
- Kurze Pause.
Sich neu entscheiden
Der erste Abschnitt hat Ihnen eine Idee davon gegeben, welche Teile Sie mitbewegen fürs Umdrehen. In diesem Abschnitt haben Sie die Möglichkeit, dieses Bild Ihrer Bewegung zu verändern.
- Bewegen Sie nun beim Umdrehen ein paar Mal nur den Kopf.
- Lassen Sie diesmal Schultern, Brust, Becken und Beine vorne.
- Wie geht das?
- Kommen Sie leichter weiter – oder weniger weit als mit Ihrer Art?
- Bewegen Sie dann die Schultern mit.
- Wie geht das?
- Kommen Sie damit leichter weiter?
- Bewegen Sie dann die Schultern einmal in die Gegenrichtung.
- Falls Sie sich nach rechts umdrehen, bewegen Sie die Schultern nun also probeweise nach links.
- Was macht das mit der Bewegung?
- Lassen Sie die Schultern dann wieder in dieselbe Richtung sich drehen wie der Kopf.
- Lassen Sie dann das Becken sich mit bewegen.
- Dadurch verlagert sich auch das Gewicht in den Füßen.
- Wie geht das?
- Kommen Sie so weiter, oder weniger weit als zuvor?
- Bewegen Sie probehalber einmal das Becken in die Gegenrichtung. Falls Sie sich also nach rechts umdrehen, bewegen Sie nun einmal das Becken nach links während des Umdrehens.
- Vielleicht ist das das, was Sie ohnehin tun?
- Verlagern Sie dann das Gewicht auf den Fuß, zu dessen Seite Sie drehen.
- Geht das besser?
- Kommen Sie so leichter weiter herum?
- Kurze Pause.
Unterschiede
Stehen Sie mit geschlossenen Augen.
- Registrieren Sie, wie lebendig sich ihr Körper – auch Ihr Rücken – jetzt anfühlt.
- Welche Bewegungen im letzten Abschnitt waren Ihnen neu?
- Welche Teile können Sie jetzt von sich wahrnehmen, die Sie sonst nicht oder nicht so von sich fühlen?
- Drehen Sie sich nun zum Abschluß noch ein paar mal um, als wendeten Sie sich einem hinter Ihnen stehenden Rufer zu.
- Wie geht das jetzt?
- Wie weit kommen Sie jetzt, im Vergleich zu Beginn?
- Welche Teile gehören jetzt neu zu Ihrem Bild des Umdrehens dazu, die Sie vorher noch steif gehalten hatten?
- Wie fühlt sich Ihr Rücken jetzt an?
- Zusammenfassung Körperbild
- Sich umwenden
- Das Bild der Bewegung
- Nur den kopf drehen
- Die Schultern mitdrehen
- Die Schulter in die Gegenrichtung bewegen
- Das Becken mitbewegen
- Das Becken in Gegenrichtung drehen
- Das Gewicht mal auf den rechten, mal auf den linken Fuß verlagern
- Unterschiede
Abschlussbetrachtung zum Körperbild
Sie sehen, dass die Frage, wie gut eine Bewegung geht, davon abhängt, wie Sie sie ausführen. und das hängt davon ab, wie diese Bewegung abgespeichert ist:
Wem Sich-Umdrehen bedeutet, die Beine durchgedrückt zu lassen, für den ist es eine enorme Dehnübung. Wird dagegen das Becken an der Bewegung beteiligt, kommt leichter, weiter herum, ohne die Notwendigkeit, etwas zu dehnen.
Sie brauchen nichts als ein wenig Aufmerksamkeit, die Fähigkeit, zu fragen und die Bereitschaft, etwas Neues auszuprobieren. Allein das verbessert Ihr Bewegungsmuster und damit, als Teil des Ganzen, den Zustand Ihres Rückens.
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